Optimismus trotz Startproblemen
Vor dem Klettern in der Lavie-Boulderhalle (von links): Projektleiterin Elisabeth Viedt (Axon), die Jugendlichen Noah Matuschak und Rexhep Sulejmanov, Stadtjugendpflegerin Lara Jünemann, Lavie-Ergotherapeut Björn Heinze und Yvonne Raetzel (dm-drogerie markt). Foto: Regio-Press
Optimismus trotz Startproblemen
Vertrauen, Drogenberatung und Boxfit: Lavie, Jugendpflege und dm-drogerie markt stellen Präventionsangebot auf die Beine.
Von Frank Wöstmann
Königslutter Aller Anfang ist schwer. Diese Erfahrung musste jetzt auch ein ambitioniertes Trio machen, das zum Wohle der Jugend in Königslutter einige Veranstaltungen auf die Beine gestellt hat. Axon-Mitarbeiterin Elisabeth Viedt, Stadtjugendpflegerin Lara Jünemann und Yvonne Raetzel vom ,dm-drogerie markt‘ setzen dabei „auf Schönes und Ernstes“, um das Interesse der nachwachsenden Generationen zu wecken.
Doch der Auftakt das Präventionsprojektes stieß auf geringes Interesse. „Ursprünglich hatten sich etwa zehn Jugendliche angemeldet“, berichtete Lara Jünemann, die dann aber nur mit zwei Jungs in der Lavie-Boulderhalle erschien. „Es hagelte kurzfristige Absagen der Jugendlichen – so sind sie.“
Und doch lobte die Jugendpflegerin den Plan, etwas Neues auszuprobieren in der Elmstadt. „Es ist hier viel zu wenig los für junge Menschen.“ Der geplante Mix aus Spaß und Information sei ein schöner Ansatz, betonten auch ihre Mitstreiterinnen. „Am 29. April bieten wir gemeinsam mit einer Psychologin einen Termin zur Suchtprävention an“, sagte Elisabeth Viedt, „und am 3. Juni geht es unter dem Titel Boxfit um Körperarbeit und Selbstverteidigung.“
Yvonne Raetzel betrat die Lavie-Boulderhalle mit einem großen Paket voll gesunder dm-Snacks. Sie berät die Drogeriekette zum Thema „lokale Kommunikation“ zwischen Gifhorn, Wolfsburg, Helmstedt und dem Harz. „Wir haben hier in Königslutter ja schon häufig Aktionen unterstützt, von der Sozialinitiative bis zu Präventionsangeboten.“ Das Unternehmen halte dieses Engagement für wichtig und werde auch die neue Veranstaltungsreihe weiter unterstützen. „Nach den Sommerferien ziehen wir dann mit den anderen Veranstaltern Bilanz und beraten nächste Schritte, denn Nachhaltigkeit ist für uns ganz wichtig.“
Björn Heinze klärte die Teilnehmer über die richtigen Griffe an der Boulderwand auf – das macht der Ergotherapeut auch in seinen Lavie-Sportgruppen und der „Aktiven Pause“. „Gerade mittags Gruppenangebote zu schaffen, ist ganz wichtig für Jugendliche“, sagte er. Die Ausstattung bei Lavie sei dafür geradezu ein Geschenk: „Wir haben die Kletterwand, wir haben ausreichend Kletterschuhe in allen Größen, außerdem gibt es Tischtennis, Billard und Kicker.“ Die Teilnehmer könnten also auf verschiedenen Ebenen animiert werden, mitzumachen und aus sich raus zu kommen. „Und wer doch lieber mal in einer Ecke sitzen und seine Ruhe haben will, kann das hier auch tun.“
Im Übrigen sei Bouldern, also das Klettern an entsprechenden Griffen, für Anfänger und Fortgeschrittene eine schöne Einstiegsmöglichkeit. „Man kann sich Ziele setzen, die schnell erreichbar sind. Man lernt Kraft und Ausdauer, und im Team kommt auch noch die Vertrauensbildung hinzu.“
Davon waren auch Noah Matuschak und Rexhep Sulejmanov begeistert. Sie hatten mittags Zeit und begleiteten die Stadtjugendpflegerin. „Und wir wollten einfach mal was Neues ausprobieren.“ Am Ende der 90 Minuten war schließlich auch die Stimmung von Lara Jünemann wieder optimistisch – trotz der schwachen Resonanz: „Unsere Veranstaltungen sind ein tolles Angebot“, versicherte sie. Königslutter sei ein schwieriges Pflaster, weil sie in der Jugendpflege allein unterwegs sei. „Ich bin froh über jeden und jede, die mitmachen.“